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Chango Spasiuk (Argentinien) Chamame - Gaucho Walzer
Chango Spasiuk ist einer der wichtigsten Vertreter der neuen argentinischen Folkmusik und kann trotz seines noch jungen Alters bereits auf eine über zwanzigjährige Karriere zurückblicken. Der passionierte Akkordeonist und Komponist hat es geschafft, den Chamamé – eine bis dato nur Kennern bekannte ländlich-argentinische Stilrichtung – in eine Kunstform zu verwandeln. Sein Einfluss auf den Chamamé ist daher vergleichbar mit dem seines Landsmannes Astor Piazzolla, der einst den Tango mit Jazz- und Klassik-Elementen verband und ihn damit wiederbelebte.
Der „Chamamaestro“ kreiert ohne Berührungsängste seinen Sound, in dem sich noch regionale Stilrichtungen und Rhythmen wie Schotis, Polkas, Rancheras und Rasguidos dobles wiederfinden.
Seine prägenden Jahre verbrachte Chango Spasiuk im musikalisch stimulierenden Umfeld der Tischlerwerkstatt seines Violine spielenden Vaters Lucas und seines singenden Onkels Marcos. Konzerte in roterdigen, zu allen vier Seiten offenen Tanzhallen, das unerbittliche subtropische Klima des Dschungels mit seinen breiten Strömen und Teeplantagen, auf denen die „Tareferos“ mit Macheten und Hacken unermüdlich den Yerba Mate ernten – das ist die Welt, die Changos faszinierender Musik zu Grunde liegt.
Seit über 200 Jahren gibt es den Chamamé, eine wilde, wandelbare und archaische Form traditioneller Musik der nordargentinischen Region Misiones. Sie ist der Ausdruck einer bunt gemischten Bevölkerung dieser Region an der Grenze zu Brasilien: Neben den Ureinwohnern Guaraní und den Nachkommen versklavter Afrikaner, wanderten im 19. und 20. Jhrt. Deutsche, Schweizer, Polen, Russen und Ukrainer in die fruchtbare Region zwischen den Flüssen Paraná und Uruguai ein. In ihrem ärmlichen Gepäck befand sich oft ein Akkordeon, eine Geige oder eine Gitarre. Ihre Melodien und Tänze mischten sich mit indianischen Harmonien und afrikanischem Sechsachtel-Takt und schon bald gehörte der Chamamé zum Alltag. „Wir komponieren den Chamamé als wäre er ein brasilianischer Rhythmus - fröhlich, tanzbar und gleichzeitig tauglich für intimere Momente des Lebens“, sagt Chango Spasiuk. Chango Spasiuk - Akkordeon Sebastian Villalba - Gitarre, Gesang Victor Renaudeau - Violine
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