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Gnawa Sidi Mimoun (Marokko) Rituelle Gnawa Trance
Die Gnawa sind eine spirituell-philosophische Bruderschaft aus Nachfahren schwarzer Sklaven, die von den Arabern aus den Subsahara-Ländern West Afrikas (Mauretanien, Senegal, Mali, Niger, Guinea) nach Marokko deportiert worden sind. Ihre Mitglieder haben über die Jahrhunderte ihre vielfälltigen Wurzeln lebendig gehalten: die den Kulturen Schwarzafrikas, aber die auch die des Juden-, des Christentums und besonders des Islams. So sind insbesondere die traditionellen Zermonien stark beeinflusst vom Sufismus, da die Bruderschaft durch Sidi Bilal gestiftet wurde, der ein Freund des Propheten und erster Muezzin des Islam war.
Die Zeremonien der Gnawa basieren wesentlich auf den rituellen Musiken und Tänzen einer komplexen Liturgie (Lila oder Derdeba). In diesen Ritualen wird das erste Opfer und die Genesis des Universums durch die Beschwörung der sieben Hauptoffenbarungen göttlicher Weltenschöpfer/ Spirits in sieben Mluk (Grüsse, Teile, Schritte, Sätze) nachvollzogen, die Teil von Moussems sind. Bei den Moussems, den jährlichen Wallfahrten haben die verschiedenen Gnawa Bruderschaften Gelegenheit zum intensiven Austausch, bei dem sie ihre verschiedenen Tänze (z. B. Aïssaoua, Jilala, Hamadsha) praktizieren. Während der Moussems finden tagsüber Prozessionen um das Mausoleum eines Heiligen statt und in der Nacht die „Lila“.
Abdenbi Elgadari - Gesang, Perkussion, Gumbri Ahmed Ghani - Gesang, Perkussion Hassan Sansi - Gesang, Perkussion
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