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Michel Besson (Schweiz) The Groove Maker
Geboren wurde 1959 in Coulommier (Seine & Marne)/ Frankreich. Er verlässt Paris im Alter von sechs Jahren und zieht mit seinen Eltern in die Schweiz. In Nyon am Genfer See lassen sich Michel, seine Schwester, seine beiden Brüder und seine Eltern nieder. Drei Jahren, nachdem sie in diesem kleinen Ort angekommen sind, nehmen Michel und sein grosser Bruder Akkordeonstunden bei Herrn Vuagnod in Lausanne. Nach einem erneuten Umzug finden sich Michel und seine Familie in Rolle wieder. Der Bruder von Michel nimmt 6 Monate Unterricht und hört dann auf, während bei Michel nach drei Jahren die Pubertät Oberhand gewinnt und der Musikschüler ein Schüler des Lebens werden möchte. Dennoch hat die Existenz ihm bereits einen privilegierten Platz reserviert. Sehr schnell schon hat sich das Leben als Herausforderung gezeigt, die Gefühle der Freude spielen mit denen der Wut Verstecken in den Augen des Nirgendwo, nirgendwo... Michel hat eine Jugend wie viele andere Jugendliche seines Alters. Er beendet die Grundschule um KFZ-Auszubildender zu werden. Zwei Jahre später verlässt er die Lehre.
Es ist das Jahr 1975, die Freiheit. Der zukünftige Musiker weiss nicht genau was er machen soll, hält sich mit Jobs über Wasser, bettelt auf der Strasse, geht zur Armee, um schliesslich nach einem sechmonatigen Aufenthalt in Paris zurückzukehren. Er kommt zurück und beginnt sich für sein altes Schulakkordeon zu interessieren. Michel beginnt in einer Kaschemme, einer schlecht besuchten Bar in Genf für ca. 10,- DM am Abend zu spielen. Fünf Jahre. Jeden Abend. Dann ein Jahr in den USA, zwei Monate in Ecuador, und wieder zurück in der Schweiz. Er geht wild und rebellisch damit um, spielt auf der guten alten Handorgel, was andere mit der elektrischen Gitarre spielen. Der musikalische Weg von Michel ist abstrakt wie das Leben nur sein kann. Er spielt dann und wann auf Strassen und in Gastwirtschaften, immer öfter auf privaten Festen - Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen, Firmenfesten. Er tingelt. Er spielt Nächte durch, macht die langweiligsten Gesellschaften zu hippen Events, treibt dabei seine künstlerische Integrität zur heutigen Reife. In dieser Zeit entwickelt er auch seine besondere Spieltechnik mit dem eingebauten Mikrofon auf der Bassseite des Akkordeons. Sein Instrument klingt damit vollmundig orchestral. Ende der 80er Jahre trifft er den berner Schlagzeuger Gilbert Päffgen. Es entsteht eine Band mit Vincent von Lanthan (Gitarre), Thomi Jordi (Bass) und Marco Sierro (Saxophon). Zwei Dutzend fulminante Konzerte und eine CD bleiben als Erinnerung. Dann zieht er wieder solo durch die Lande.
In den letzten Jahren spielt er immer noch viel auf privaten Festen. Zunehmend wird er aber auch von der öffentlichen Konzertszene entdeckt. Clubs und Festivals engagieren ihn - er spielt mit grossem Erfolg.
Er hat in den letzten 15 Jahren gegen tausend !!! mal auf irgendeinem Fest gespielt. Wo Kenner und Liebhaber anwesend waren, wurden seine Auftritte zum Boden, auf dem sein schillernder Ruf gewachsen ist. Wo auch immer man seinen Namen heute nennt, ertönen langgezogene 'Aaaahhs...' und 'Oooohs...'.
Michel Besson's Devise lautet: die Augen; die Ohren; sein Herz öffnen mit ein wenig Vertrauen gegenüber dem Anderen - das ist für den Anfang schon nicht schlecht!
Michel Besson ist: zerbrechlich, dickköpfig, enthusiastisch, naiv, ungläubig, sensibel, sehr aufnahmefähig für menschliche Regungen, ängstlich und mutig, verliebt in das Leben, lustig, immer guter Laune, für keine zwei Pfennig geschäftstüchtig, furchbar zerstreut, manchmal faul, optimistisch, seltsam perfektionistisch, ohne Konzessionen für die Musik, Lebemann, Einzelgänger.
Michel Besson starb im September 2002 in der Schweiz.
Michel Besson - Akkordeon, Gesang
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