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Celso Machado (Brasilien / Canada) Música Popular Brasileira
Mit allem, was ihm in die Hände fällt, macht er Musik. Celso Machado ist ein musikalisches Ein-Mann-Universum. Ein hoch virtuoser Gitarrist, Perkussionist, Sänger und Multi-Instrumentalist, der seinem Publikum den musikalischen Reichtum seiner Heimat Brasilien auf vielfältige Weise präsentiert: am Ende des Konzerts mag man nicht glauben, dass er alleine auf der Bühne gesessen hat. Geht mit ihm der Rhythmus so richtig durch, dann schleicht der sich auch schon mal aus der Gitarre heraus und als Publikum sucht man verzweifelt den unsichtbaren Perkussionisten …bis man versteht, dass das tropische Vogelgezwitscher und das Geräusch eines rauschenden Sturmes nur eine einzige Quelle hat: Celso Machados Mund. Beheimatet in den Musikstilen der „Música Popular Brasileira“ – das ist ein weit gefasster Oberbegriff für all jene Musikstile, die nicht eindeutig zur brasilianischen Kunstmusik gehören und auch nicht nur regional begrenzt verbreitet sind - hat Celso Machado bereits viele Genregrenzen überschritten und stilistische Gipfel erklommen. Denn ein entscheidendes Merkmal der Música Popular Brasileira ist die Vielfalt und Mischung von Musikstilen. Im Chôro, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, hört man beispielsweise die Begegnung von europäischer Tanzmusik wie Walzer, Polka oder Quadrille mit afro-brasilianischen Klängen. Der virtuos akrobatische Tanz- und Musikstil Frêvo, ursprünglich aus der Region Pernambuco im Nordosten des Landes, ist eng verbunden mit der Kultur des brasilianischen Karnevals und der langen Tradition der Capoeira. Samba, Baião, Bossa Nova – der weite Begriff der „Música Popular Brasileira“, der seit den 1960er Jahren existiert umfasst tatsächlich eine ungeheure Vielzahl an Musikstilen, in denen sich über die Jahrzehnte urbane Klänge, Volksmusiktraditionen, Pop- und Rockelemente zu unterschiedlichsten Mixturen entwickelt haben. Celso Machado hat aus diesem brasilianisch-bunten Erbe sein eigenes heimatliches Klanggewand gewoben, das auf der Bühne in voller Farbenpracht strahlt. Mit großer Selbstverständlichkeit bedient er sich dabei aber auch Klängen aus Barock, westlicher Klassik, Jazz, Folk oder World Music: in seine eigenen Kompositionen scheinen Elemente aus allen Himmelsrichtungen und Epochen einzufließen. 1953 in Ribeiro Preto im Staat São Paulo geboren, war Celso Machado bereits mit sieben Jahren Mitglied einer Straßenmusikgruppe. Sein Vater starb als er zwei Jahre alt war, seine Mutter zehn Jahre später. Celso Machado konzentrierte sich daraufhin auf die Musik und nachdem er sich anfangs kein eigenes Instrument leisten konnte, schenkte ihm 1969 ein Fan seine erste eigene Gitarre. Vier seiner sechs Brüder sind ebenfalls Musiker und Anfang der 1970er Jahre zog er nach São Paulo, wo er gemeinsam mit seinen drei Brüdern Geraldo, Carlinhos und Filó regelmäßig im Quartett auftrat. Durch die Begegnung mit dem französischen Gitarristen Thierry Rougier begann Anfang der 1980er Jahre auch Celso Machados internationale Karriere. Konzerte führten ihn nach Europa und auch nach Kanada, wo es ihm so gut gefiel, dass er 1989 seine Koffer packte, um in Vancouver zu leben. Eine beachtliche Anzahl an CDs hat er vorzuweisen, internationale Konzerte in den USA, Kanada, Europa und Brasilien, unzählige eigene Kompositionen, darunter auch Filmmusik für Dokumentarfilme und viele Publikationen, Preise wie den Canadian Folk Music Award (2008): Celso Machado ist ein musikalischer Überzeugungstäter – besonders wenn es um junges Publikum geht, denn die Arbeit mit Kindern liegt im ganz besonders am Herzen. Celso Machado - Gitarre, Gesang, Perkussion
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