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Chacombo (Peru) Afro-peruanische und shamanische Lieder
Seit 1996 spielt Chacombo afro-peruanische Stücke und Rhythmen wie Panalivio, Landó und Zamacueca, sowohl von der Küste wie auch aus Hochland des Andenlandes. „Musik, Gesang und Tanz waren schon immer wichtige Bestandteile der peruanischen Kultur. In vielen Teilen der westlichen Welt wird sie fast ausschließlich mit der Kultur der Andenvölker in Verbindung gebracht. Wer kennt nicht die Straßenmusiker in den Fußgängerzonen der Innenstädte, die Panflöten, die El Condor Pasa intonieren? Dagegen ist wenig über die Tradition der afroperuanischen Bevölkerung bekannt, obwohl diese die kulturelle Entwicklung des Landes maßgeblich beeinflusst und einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Kreolisierung der heutigen peruanischen Nation geleistet hat. Vor allem für die städtische Bevölkerung von den circa 30,2 Millionen Einwohnern Perus lebt fast ein Drittel in der Hauptstadt Lima und der vorgelagerten Hafenstadt Callao – ist »La Cultura Criolla« (die kreolische Kultur) das Synonym für die eigene Identität und Unabhängigkeit. Dazu gehören Musik, Tanz und landestypische Gerichte genauso wie die religiösen und weltlichen Feste. Peru ist nach Brasilien und Argentinien der drittgrößte Staat Südamerikas und verfügt über eine Fläche, die circa dreieinhalb Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland ist. Es ist ein Land voller Gegensätze und Widersprüche, sowohl in Bezug auf Geografie, Geschichte und Bevölkerungsstruktur als auch auf die wirtschaftliche, politische und soziale Situation. Die Bergkette der Anden mit ihren Höhenzügen und tiefen Tälern prägt den größten Teil des Landes. Östlich davon erstreckt sich die Region des Regenwaldes, die mit dem Amazonasbecken über die Hälfte des gesamten Territoriums bedeckt. Auf der westlichen Seite dagegen, entlang der Pazifikküste, liegt eine wüstenartige, trockene, stark vom Bergbau (Gold, Silber, Eisen, Zink, Kupfer, Blei und Zinn) geprägte Ebene mit einigen wenigen Flussoasen. Genau hier befindet sich die Wiege der afroperuanischen Kultur. Obwohl sie im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung eine verschwindend geringe Minderheit darstellen, haben die Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die einst in den als »Ataúd« (Sarg) bezeichneten Schiffen in das spanische Vizekönigreich verschleppt wurden, großen Anteil an der Entstehung und Entwicklung dieser Kultur. Die sogenannten »Afroperuanos« (Mulatten, Zambos und Schwarze) machen heute schätzungsweise sieben Prozent der Gesamtbevölkerung Perus aus. Sie leben hauptsächlich in 112, zumeist vom Bergbau geprägten Ansiedlungen entlang der gesamten Pazifikküste, in den Regionen Arequipa, Ancash, Ica, Lambayeque, Lima, Piura und Tacna. Unter den dort gegebenen Bedingungen entwickelten sie ihre eigenständige, sich auf afrikanische Wurzeln gründende Musikkultur. Eine Praxis puristischer »afroperuanischer« Kultur existiert heutzutage nicht mehr. Die Annahme, dass die Musikspektakel, die auf den Bühnen des Landes und darüber hinaus zu sehen sind, auch im Alltag der Bevölkerung ausgeübt werden, ist falsch. Es gibt nur noch einige wenige Bräuche, die vorwiegend von den schwarzen Bevölkerungsgruppen praktiziert werden. Sie sind zumeist verbunden mit katholischen Feiertagen und enthalten viele unterschiedliche kulturelle Elemente. Dazu gehören z. B. in der Weihnachtszeit »La Danza de los Negritos« (Tanz der Heidenkinder) oder »Son de los Diablos« (Klang der Teufel), der während der Feierlichkeiten zum Fest »Corpus Christi« (Fronleichnam) aber auch während des Karnevals stattfindet. Das Wiederaufblühen der »Cultura Negra« (Kultur der Schwarzen) in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist vor allem den Recherchen und Aufzeichnungen der Geschwister Victoria und Nicomedes Santa Cruz und dem politischen Kampf für die Anerkennung der afroperuanischen Kultur zu verdanken. Damals kam es zu einem regelrechten Boom von Musical-Produktionen, Folklore-Balletten und Schulen, in denen die inzwischen fast vergessenen Rhythmen und Tänze gelehrt, praktiziert und präsentiert wurden. Dadurch sowie durch Tonaufnahmen und Radiosendungen rückte die als »negroid« bezeichnete Musikkultur wieder in das Bewusstsein der peruanischen Bevölkerung. Es entwickelten sich vielseitige, lokal spezifische Ausdrucksformen wie Zamacueca, Lando, Valse Criollo, Marinera, Cumanana und Festejo.
Kordula Lobeck de Fabris Pilar Núñez begann ihre Karriere begann als Sängerin 1985 mit Julio Chocolate Algendones und Manongo Mujica. Heute unterrichtet sie an der Hochschule für Darstellende Kunst PUCP und ENSAD in Peru, an der Schauspieler, Sänger und Tänzer ausgebildet werden. Sie ist die Solo-Sängerin von 'Chacombo'. Miguel Villalobos ist Schauspieler und Musiker. Er studierte klassische Gitarre bei Frank Perez, Gesang bei Prof. Martha Flores und Klavier mit Rafael Prieto. Derzeit arbeitet er an der Fakultät für darstellende Kunst an der Katholischen Universität von Peru als Professor für Rhythmus, spezialisiert auf Tanz. Frank Perez Mantilla ist Musiker, Gitarrist und Arrangeur. Er wuchs mit seinen Eltern in der Tradition der afro-peruanischen Musik in der Küstenstadt Trujillo auf. Er studierte Musiktheorie und Harmonielehre am National Conservatory of Music, Harmonie und Orchestrierung mit Carlos Hayre. Derzeit ist er als Director of Music des „Ensembles Música de la Costa“ am „Conjunto Nacional del Folklore José María Arguedas“ und Professor für Gitarre an dieser Akademie. Julio Tirado Alzamora arbeite seit über 30 Jahren als Perkussionist und begleitete viele Musiker auf internationale Tourneen. Seit dem Jahr 2000 ist Orchesterdirektor an der Musikakademie 'ANTARA' für lateinamerikanische Rhythmen (peruanisch, brasilianisch, kubanisch) für die Instrumente Cajón Peruano, Congas, Bongos, Timbales. Frank Pérez – 1. Gitarre, künstlerische Leitung Miguel Ángel Villalobos – 2. Gitarre, Gesang Julio Tirado – Perkussion, Gesang Pilar Núñez – Gesang
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