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Julie Murphy & Ceri Rhys Matthews (UK)  Walisische Folk Songs
Julie Murphy & Ceri Rhys Matthews gehören zu den 'Urgesteinen' der walischen Folk Musik. Sie lernten sich 1979 an der Kunstschule kennen. Es war für beide eine außergewöhnliche Zeit, da die gemeinsame Ausbildung ihre Herangehensweise an das Musizieren bis heute prägt: forschend und kreativ. Sie leben seit über dreißig Jahren in Pencader, einem kleinen walisischsprachigen Dorf in der Grafschaft Carmarthenshire. Die Landschaft besteht aus sanften Hügeln, schnell fließenden Flüssen, Bächen und uralten Mischwäldern. Viele ihrer Lieder und Melodien spiegeln die Geschichte und das kulturelle Leben der Gegend wider: Die Landwirtschaft ist immer noch wichtig, es gab einst eine blühende Wollindustrie, die Eisenbahn und im Westen das Meer. Und die Lieder spiegeln auch die Bewegungen der Menschen aus der einst verarmten Landschaft in die Industriezentren zum Arbeiten wider. Es ist Musik, die in Ort und Sprache verwurzelt ist, aber ihre Themen Liebe, Verlust, Freude und Kampf sind universell.
Als junger Mann machte Ceri Rhys Matthews eine künstlerische Ausbildung in Malerei, die als Blaupause für sein Leben und seine weiteren Arbeiten diente. Nach und nach wurde der Pinsel durch andere Instrumente ersetzt. Mit seiner Musik feiert er seit dem das Leben ganz normaler Menschen und die Erinnerungen an bereits verstorbenen Personen, indem er ihrer überlieferter Kunst nachspürt und sich für seine eigenen Arbeiten inspirieren lässt. In den letzten dreißig Jahren hat er sich so durch das kollektive walisische Gedächnis von Klangmustern sowie durch viele Biographien gearbeitet, die er als Choreografie und soziale Skulptur des Lebens betrachtet.
Ceri Rhys hat sich auch selbst dem Bau von Musikinstrumenten gewidmet. Er hat Melodien erforscht und gelernt, die aus seinem Dorf Pibau Pencader kommen und sich in der nächst grösseren Stadt Dolgellau als Prosiect Ioan Rhagfyr weiterentwickelten. Sie vereinen die Sozial- und Familiengeschichte, die Physik und praktische Aspekte des Instrumentenbaus, die soziale Dynamik von Dörfern und Städten. Hunderte von Melodien, die von Dutzenden von Menschen geschaffen wurden, gemeinsame Erinnerungen und Vorstellungen und fröhliche Nächte. Inzwischen ist er professioneller Instrumentenbauer, hat mit Kindern Hunderte von Holzblasinstrumenten gebaut, auf Musikfestivals gespielt und eine eigene Baumschule angelegt. Diese Aktivitäten haben in den Dörfern in West- und Südwales zu einer sehr aktiven Tanzbewegung namens Corelw geführt. Sie ist der Motor, dass heute weiter neue Tänze erfunden und nichtnur beim legendären Tanzfestival Gower Reel getanzt werden. Er hat Yscolan gegründet, ein Musikworkshop-Projekt für Musiker, das in Tremarchog und Y Porth - Llandysul regelmässig stattfindet. Ceri Rhys Matthews hat über 25 CDs aufgenommen, spielt als Solomusiker, mit der Band Fernhill, die er 1995 gegründet hat sowie im Duo mit Julie Murphy.
Julie Murphy ist eine Singer-Songwriterin aus Wales mit einer langen Karriere. Sie beschreibt sich selbst als „eine Künstlerin, die mit dem Medium der Musik arbeitet“ Der Grundstein für ihre fortwährenden musikalischen Erkundungen wurde während ihrer Ausbildung an der Kunstschule gelegt. Sie ist bekannt für bemerkenswerte, zeitgenössische Interpretation von walisischen Folksongs und zutiefst persönliches, aber dennoch politisch engagiertes Art-Folk-Songwriting. Sie ist Gründungsmitglied der walisischen Folk-Band Fernhill. Mit der Band, aber auch Solo und mit zahlreichen weiteren Projekten ist sie in vielen europäischen Ländern, in Pakistan, Sudan und Eritrea, Gaza, West Bank, Ost Jerusalem, Brunei, Myanmar, Südafrika, in den Ländern des östlichen Afrika, Vietnam, Japan, Kanada und Argentinien aufgetreten. Das Magazin TIME OUT hat sie zu einer Sängerin erklärt hat, die man „unbedingt sehen und hören muss“. Ihre bemerkenswerte Stimme, die in einem Moment geisterhaft schön und im nächsten dunkel und geheimnisvoll ist, hat sie u.a. zu Kooperationen mit John Cale und Robert Plant geführt. Sie arbeitete auch mit der Musikerin und Komponistin Inge Thomson am Projekt „Ffatri Vox“ zusammen, das vom ersten Cardiff Festival of Voice in Auftrag gegeben wurde. 2016 wurde sie vom Underwire Festival für den Preis als beste Komponistin nominiert und veröffentlichte ihr viertes Soloalbum „Every Bird That Flies“, das in die MOJO-Liste der zehn besten Folk-Alben des Jahres aufgenommen wurde. Es wurde von den Kritikern des fROOTS-Magazins zum Album des Jahres gewählt und von der BBC auf allen Kanälen gespielt. Die Aufnahmen wurden in den Mwnci Studios auf dem Gelände des inzwischen verfallenen Dolwilym-Anwesens in Westwales aufgenommen.
Julie Murphy - Gesang, Shrutibox Ceri Rhys Matthews - hölzerne Konzertflöten
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